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Was ist der Unterschied zwischen einem Energieausweis nach Bedarf oder einem Energieausweis nach Verbrauch?
Energieausweis nach Verbrauch
Der Energieausweis nach Verbrauch basiert auf den Verbrauchswerten der zurückliegenden 3 Jahre und kann innerhalb der Übergangsfrist (Wahlfreiheit bis zum 01. Oktober 2008) für jedes Wohngebäude mit einer 10 jährigen Gültigkeit ausgestellt werden. Verbrauchsdaten von Wohngebäuden liefert die Abrechnung der Heizkosten. Allerdings ist es schwierig, hier den Verbrauch der Gebäudetechnik allein zu ermitteln. Die Verbrauchsdaten müssen klimabereinigt werden. Anhand von Referenzwerten aus statistischen Erhebungen kann man die Verbrauchsdaten dann einordnen. Mit dem Energieausweis nach Verbrauch erfüllen Sie Ihre Pflichten bei Neuvermietung (Wiedervermietung) und bei Verkauf nach den derzeit gültigen Normen und nach der beschlossenen EnEV 2007.
Energieausweis nach Bedarf
Der Energieausweis nach Bedarf basiert auf den einzelnen energetischen und geometrischen Eigenschaften der Bauelemente (Wände, Fenster, Dach und Boden) sowie auf der Anlagentechnik. In der Regel ist hier ein Besuch eines zertifizierten Fachmanns bei dem Objekt notwendig. Daher ist ein Energieausweis nach Bedarf auch wesentlich aufwendiger und damit teuerer als der Energieausweis nach Verbrauch. Nach der neuen EnEV muss jeder Energieausweis Modernisierungsempfehlungen enthalten. Hier erhalten Sie den Energieausweis nach Verbrauch mit Modernisierungsempfehlungen, so dass Sie wirklich Ihren Pflichten nach der neuen EnEV nachkommen. Bei der Bedarfsberechnung wird - wie von Kühlschränken und Autos bekannt - ein Normverbrauch (Primärenergiebedarf in kWh/m²a) ermittelt, der anzeigt, ob tendenziell ein hoher oder niedriger Energieverbrauch zu erwarten ist. Die tatsächlichen Energiekosten lassen sich daran nicht ablesen. In die ausschlaggebende Primärenergiekennzahl gehen alle Faktoren ein, die den Energiebedarf des Gebäudes bestimmen, also Dämmstandard, Qualität der Heizungsanlage sowie die Umwandlungsverluste des eingesetzten Energieträgers. Da der Primärenergiebedarf aber bei alleiniger Betrachtung zu falschen Schlüssen führen kann, sollte auch der Endenergiebedarf angegeben werden (z.B. werden Pelletkessel primärenergetisch gut bewertet, können aber trotzdem einen hohen Endenergiebedarf haben).
Bedarfsausweis | Verbauchsausweis |
Bewertung von Gebäude und Anlagentechnik | Bewertung von Gebäude und Anlagentechnik. Nutzerverhalten (und Klima) |
Witterungs- und Standortabhängig | Witterungs- und Standortabhängig |
anwendbar für Neubau und Bestand | Anwendbar nur für Bestand |
neutrale Bewertung gute Vergleichbarkeit | Nutzereinflüsse könne bei kleineren Objekten energetische Qualität überdecken |
sehr genaue Aufnahme notwendig | geringer Aufwand für die Erhebung (aber kein Aufzeigen der Energiesparpotenziale) |
weniger transparent für die Nutzer | verständlich für die Nutzer |
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