Schimmel - Gift für das Immunsystem
Schimmelpilze sind zwar ein natürlicher Teil unserer Umwelt und ihre Sporen sind daher auch in Innenräumen vorhanden, aber Schimmelpilze in Innenräumen können ein hygienisches Problem darstellen und sollten vermieden werden. Die Schimmelpilzkonzentration in der Außenluft ist starken Schwankungen unterworfen. Daher sollte bei Schimmelpilzmessungen in der Innenraumluft parallel auch die Außenluft untersucht werden.
Bis zu 14 Liter Wasserdampf produziert ein Drei-Personen-Haushalt durchschnittlich pro Tag. Wird nicht wirksam gelüftet, findet der Schimmelpilz bald einen Nährboden, denn er benötigt nur Feuchtigkeit und Wärme, um organische Stoffe zu zersetzen und zu gedeihen. Letztere gibt es reichlich im Wohnumfeld des Menschen: Kalk im Putz, Knochenmehl im Kleister, Zellstoff in den Papiertapeten. Zudem ist unsere Wohlfühltemperatur – etwa 20 ° C. – für viele Pilze optimal. Kommt jetzt noch Feuchtigkeit hinzu, ob durch falsches Verhalten oder schadhafte Isolierung, werden die Pilzsporen aktiv.
Gefährlicher Giftproduzent
Wenn sich Schimmel ausbreitet, schweben Millionen Sporen durch die Luft, zudem gibt der Pilz giftige Ausscheidungen ab. Der Bewohner nimmt all diese Stoffe auf: mit der Atemluft, an Hautverletzungen oder über den Mund. Ist eine krankheitsauslösende Konzentration erreicht, reagieren Gesunde mit Kopfschmerzen, Allergien oder Dauerschnupfen, geschwächte Menschen mit schweren Erkrankungen. Zudem kann Schimmel die Bausubstanz zersetzen.
Keine Chance den Sporen Trocken, gut belüftet, staubarm – in diesem Wohnumfeld gedeihen Schimmelpilze nicht.
- Beim Erstbezug noch feuchte Wände durch viel Heizen und langes Lüften durchtrocknen.
- Nach dem Einbau von Energiesparfenstern häufiger als bisher lüften.
- Mit Durchzug lüften, bis die Luft im Raum ausgetauscht ist. Das dauert im Winter 4 bis 6, in heißen Sommermonaten 25 bis 30 Minuten.
- Eine gleichmäßige Temperatur aller Wände schützt vor feuchten Stellen. Dazu im Winter alle Räume gleichmäßig erwärmen, anstatt einige stets warm und andere kühl zu halten.
- Möbel etwas von den Wänden abrücken, sodass die Luft zirkulieren kann.
- Beim Kochen ohne Dunstabzugshaube stets ein Fenster leicht öffnen.
- Staubige Stellen regelmäßig reinigen.
Um 13 Liter Wasser aus der Wohnung abzuführen, muss man etwa 3.000 Kubikmeter Luft bewegen. Dazu bedarf es sieben Mal am Tag eines Luftaustauschs. Auch kalte Außenluft, die beim Lüften in den Innenraum gelangt, nimmt beim Erwärmen Feuchtigkeit auf, die mit der erwärmten Luft wieder nach außen abgeführt wird. Bei kalter Außenluft kann im Innenraum – selbst bei Regenwetter – durch Lüftung eine Austrocknung erzielt werden. Je kälter die Luft ist, desto mehr Wasser kann sie beim Erwärmen aufnehmen. Daher kann im Winter durch Lüften mit kalter Außenluft mehr Feuchtigkeit aus einem Raum entfernt werden als im Sommer.
Weitere Infos:
Leitfaden zur Vorbeugung, Untersuchung, Bewertung und Sanierung von Schimmelpilzwachstum in Innenräumen („Schimmelpilz-Leitfaden“) gibt es hier!
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